Das Mittelmeer ist die tödlichste Grenze der Welt. Seit 2014 hat die Uno 16.896 Todesopfer gezählt. Und niemand weiß, wie viele Menschen auf dem Weg nach Europa unbemerkt ertrunken sind.
Die Staaten Europas sind rechtlich verpflichtet, Menschen, die im Mittelmeer in Seenot geraten, zu retten und in einen sicheren Hafen in Europa zu bringen. Dennoch wurde die organisierte staatliche Seenotrettung eingestellt. Stattdessen finanzieren die Regierungen der Europäischen Union verbrecherische Grenzregime wie in Libyen, die schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen.
Angesichts dieses staatlichen Versagens sprang die Zivilgesellschaft ein. Die Rettungsschiffe der privaten Organisationen Seawatch, Lifeline, Open Arms und anderer konnten mehrere tausend Menschen retten. Heute werden die meisten dieser Schiffe in Häfen der EU von den Behörden festgehalten. Selbst die beiden Aufklärungsflugzeuge privater Hilfsorganisationen werden am Boden festgehalten.
Nicht genug damit, dass die europäischen Regierungen sich weigern, ihre rechtliche Pflicht zur Menschenrettung zu erfüllen und damit den Tod Tausender in Kauf nehmen. Sie gehen noch weiter und hindern die zivilgesellschaftlichen Initiativen daran, Menschen aus Seenot zu retten.
Wir fordern von der deutschen und europäischen Politik
− Menschenrechte im eigenen Handeln einzuhalten,
− sichere Fluchtwege zu schaffen,
− die zivile Seenotrettung zu unterstützen, anstatt sie zu behindern und
− eine menschenwürdige Aufnahme aller, die fliehen mussten oder noch auf der Flucht sind, zu gewährleisten.
Wir bekennen Farbe für ein Europa, das Brücken baut.
Wir bekennen Farbe für ein Europa, das die Menschenwürde achtet und verteidigt.
Wir bekennen Farbe für ein Europa, das sich seiner Verantwortung stellt.
Wir bekennen Farbe für ein Europa, das Menschen auf der Flucht Schutz und Obdach gewährt.