18:00 Uhr
Einlass
19:00 Uhr:
Dokumentarfilm “RUINA” von Markus Lenz, Entstehungsjahr: 2014, Länge: 01:13:00
Der Film zeigt die Lebenswelt der BewohnerInnen eines verlassenen Wolkenkratzers in Carácas, der Hauptstadt Venezuelas. Das Gebäude sollte einst ein Bankturm werden, allerdings wurde es nicht fertig gestellt und dann vor mehr als 13 Jahren von einer Gruppe von Menschen besetzt, die begannen einen Mikrokosmos aus Wohnungen zu bilden und so die Bedeutung des Gebäudes grundlegend zu verändern.
Im Anschluss: Der Filmemacher im Interview, das im vorhinein aufgezeichnet wurde.
21:00 Uhr
Podiumsdiskussion mit unseren Gästen:
Dr. Matthias Möller: ist seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Soziale Bewegungen, Genossenschaften, Rechtsextremismus und -populismus, Stadt und Wohnen, Arbeit und sozialer Wandel.
Lorenz Wehrle, Der Architekt gründete 1998 das Freiburger Architekturbüro “Lorenz Wehrle Architekten”. Das Ziel der Arbeiten ist es, das nachhaltige Wohlbefinden der Bewohner*innen und Nutzer*innen in ihrem Wohn- und Arbeitsbereich zu ermöglichen. Dies erfolgt nach den Leitlinien: “Architektur ist der Raum der frei bleibt - zum Leben”. Realisiert wird dieser Arbeitsansatz beispielsweise in Baugruppenprojekten, welche sowohl Individualität, als auch Gemeinschaftscharakter vereinen.
O. Matthes & E. Peters sind Redakteure der Zeitung FREIeBÜRGER. Im Sommer 1998 wurde die Idee einer Freiburger Straßenzeitung ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, Menschen mit geringem Einkommen, Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen und ihnen gleichzeitig ein Forum zu geben, in das sie sich selbst einbringen können. Der Verdienst der Verkäufer*innen umfasst pro Zeitung rund 50 Prozent des Verkaufspreises (1,50 Euro) plus Trinkgeld und ermöglicht Menschen in sozialer Not die aktive Hilfe zur Selbsthilfe.
Rosa Lehmann: ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der BMBF-Nachwuchsgruppe "Bioökonomie und soziale Ungleichheiten. Verflechtungen und Wechselbeziehungen im Bioenergie-Sektor aus transnationaler Perspektive" an der Universität Jena. Ihr Forschungsinteresse sind Politische Ökologie, Entwicklungstheorien, sozial-ökologische Ungleichheiten, erneuerbare Energien und soziale Bewegungen.
Rosa Lehmann ist Teil des 2011 gegründeten Mietshäuser-Syndikats “Luftschloss”, welches sich selbstbestimmtes Wohnen und solidarisches Teilen von Ressourcen zum Ziel gesetzt hat. Weitere politische Aktivitäten des “Luftschlosses” befassen sich mit den Themen Gleichberechtigung, Gleichstellung der Geschlechter, Rassismus, unabhängigem Journalismus und Naturschutz.
Marian L. lebte bereits einen gemeinschaftlichen Lebensstil in Communities in Indien, Schweden und im Amazonas. Auch für die Zukunft kann er sich vorstellen, diese Lebensweise beizubehalten. Im Moment wohnt er in einer selbstgebauten Jurte im Garten einer Hausgemeinschaft. Durch diese Art des Wohnens will er nachhaltige und minimalistische Werte verkörpern.
Begleitprogramm:
Empore (Treppe rauf): Fotowand “Wie wohnst Du?” und Kurzfilme
Diese Kurzfilme werden nacheinander zu sehen sein:
„Was ist eigentlich los mit dir, Deutschland?“ zum Thema:
“Extremer Minimalismus: Tobi lebt eine Utopie ohne Kapitalismus” von Crowdspondent, Deine Reporter, 2017
Gezeigt wird das Leben und Wohnen von Tobi, der sich gegen das Geldsystem, den Kapitalismus und den Konsum ausspricht. Er verdient sein Geld durch utopische Konferenzen oder Utopievorträgen und lebt dabei in einem Gemeinschaftshaus, in dem sich neben dem Kleiderschrank sogar die Zimmer geteilt werden. Sein Bedürfnis ist es, das Bewusstsein der Gesellschaft zu verändern und kritisch mit dem Begriff des Kapitalismus und Konsums umzugehen und so selbst eine mögliche Alternative dieser Systeme aufzuzeigen.
"Walls" von Miguel Lopéz Beraza, 2014
Der Dokumentarfilm zeigt einen Tag lang das Leben zweier Nachbarn, Herrn Istvan und Frau Magdi, die sich beide bereits im hohen Alter befinden und seit vielen Jahren im selben Haus in Budapest leben. Der Sprecher des Kurzfilmes stellt sich als eben dieses Haus vor, der über sich selbst erzählt und doch gleich zurücktritt, denn das, was ihn ausmache, seien doch die Leute, die ihn bewohnen.
"The Last Rhino" - In Kooperation mit dem Kultur- und Wagenkolletiv Kommando Rhino, 2009
Freiburg, Vauban 2009: Aus einer Aktion von Freiraumaktivisten heraus wird der ehemalige wilde Parkplatz am Eingang der Vauban (M1 Gelände) von Wäglern besetzt. Nach und nach wächst eine bunte Oase mit Café, Kneipe und Gemeinschaftsküche aus recycelten Materialien. Es finden Konzerte, Kinoabende, kulturelle Veranstaltungen, Kunstausstellungen sowie viele bunte Aktionen und Demos statt. So entsteht ein Freiraum für vielerlei Ideen. Die Stadt Freiburg jedoch sieht das anders und beschließt nach zwei Jahren Besetzung die Räumung.