Berlin, Frühjahr 1945. Der Chirurg Dr. Mertens kehrt körperlich unversehrt, doch innerlich von Bildern des Grauen gequält, aus dem Krieg heim. Er trifft auf Susanne Wallner, deren Vater von den Nazis ermordet wurde. Sie selbst hat mit eisernem Willen das KZ überlebt und möchte ihren Lebenswillen auf den depressiven Mertens übertragen. Dieser begegnet zufällig seinem früheren Hauptmann, Ferdinand Brückner, der am Weihnachtsabend 1942 an der Ostfront den Befehl zu einer Vergeltungsaktion gegen die Zivilbevölkerung gegeben hatte. In letzter Minute kann Susanne Mertens davor bewahren, Selbstjustiz zu üben. Sie überzeugt ihn, dass Brückner vor ein ordentliches Gericht gehört. Noch immer muss der Mut Staudtes bewundert werden, im ersten Nachkriegsjahr bereits dieses Thema aufzugreifen. Dass der Film in seiner Wirkung nicht ganz das Ziel erreicht, hängt auch damit zusammen, dass Staudte die letzte Konsequenz scheute. Auch die Mitläufer waren schuldig. Nicht die Mörder „sind unter uns“, sondern „Wir alle sind die Mörder“ (Schnurre). Hildegard Knef sagt es im Film schonender: „In unseren Herzen ist noch kein Friede“. (Filmportal)
Regie: Wolfgang Staudte | mit: Wilhelm Borchert, Hildegard Knef, Erna Sellmer u.a. DDR 1946 | 90 Min.
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