susi

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79100 Freiburg
Deutschland

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"Jetzt sei doch mal ein Mann!". Wie oft hast du das schon gehört? Wie oft schon gesagt? Es scheint klar zu sein, was als männlich gilt, und was nicht. Oft geht es darum, keine Gefühle oder Schwäche zu zeigen, körperlich fit und dominant aufzutreten, ständig und natürlich heterosexuell Lust auf Sex zu haben und dieses Bild einer angeblich idealen Männlichkeit normal zu finden. Das baut einen gehörigen Druck auf Männer* auf, die diesem Bild nicht entsprechen können oder wollen. Schwule Männer oder jene, die als schwach oder weich abgewertet werden, bekommen dies oft zu spüren. Aber wahrscheinlich kann sich jeder Mann* an eine Situation erinnern, in der er sich mit den Anforderungen jetzt "ein richtiger Mann sein" zu müssen, unwohl und eingeschränkt gefühlt hat.

Aber der Druck solcher Vorstellungen von Männlichkeit richtet sich nicht nur gegen Männer. Diese sollen ihre Dominanz nämlich vor allem "dem anderen" Geschlecht gegenüber zur Geltung bringen, was unterschiedliche Arten von Gewalt produziert. Dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, wird dabei außer acht gelassen. Und auch, dass es scheiße ist, sich im Alltag ständig mit dominanten Typen auseinandersetzen zu müssen.
Die Entwicklung zum Mann beginnt schon früh und läuft unterschwellig ab, ohne dass wir uns ihrer bewusst sind. Ein Ziel des Treffens ist es, diese unterschwellige und persönliche Entwicklung auszugraben. Aber es geht auch darum, die vorherrschende Männlichkeit, vor allem im Hinblick auf Sexismus, anzuprangern. Machen wir endlich Schluss damit, Menschen in Schubladen zu stecken. Am Anfang steht das Hinterfragen - Nieder mit der starren Männlichkeit!

Die Feststellung, dass auch Männer mit den Anforderungen der Geschlechterordnung zu kämpfen haben, soll keineswegs die Unterdrückung und Gewalt verharmlosen, mit der sich Frauen, Trans-, Inter-, queere oder anders diskriminierte Personen auseinandersetzen müssen. Diese Gewalt geht nur zu oft von Männern und Männlichkeit aus. Doch gerade deshalb finden wir es wichtig, dass sich auch Männer mit Feminismus beschäftigen und ihr Geschlecht kritisch betrachten. Wir finden, dass Unterdrückung von allen Seiten aus angegriffen gehört und wollen die Verantwortung für eine Umgestaltung der Geschlechterverhältnisse nicht wieder auf diejenigen abwälzen, die am stärksten mit ihnen zu kämpfen haben. Alle Menschen sind von Geschlecht betroffen - lasst uns also alle überlegen, was wir jeweils tun können, damit keine*r mehr darunter leiden muss!

Wir, die Einladenden, sind eine Gruppe männlicher Personen, die sich seit ein paar Monaten treffen, um sich kritisch mit (ihren) Männlichkeiten zu beschäftigen. Den Prozess dieser Auseinandersetzung bisher wollen wir gerne am Schluss des Treffens interessierten Menschen schildern.

Konkret soll es bei dem Treffen darum gehen, einander und die jeweiligen Interessen am „Kritische Männlichkeiten“ kennenzulernen. Wir wollen gemeinsam verschiedene Formate auszuprobieren, mit denen wir bisher dazu gearbeitet haben.
Das sind bisher:
theoretische Texte
persönlicher Austausch anhand von Fragen und Erfahrungen
Themenspezifische Gesprächsrunden
Aber es wird selbstverständlich auch Raum für Ideen da sein, die andere Menschen mitbringen. Hierzu schlagen wir vor, uns je nach Interesse in Kleingruppen aufzuteilen. Außerdem fänden wir es großartig, gemeinsam zu überlegen, wie eine weitere Beschäftigung zu Kritischen Männlichkeiten in Freiburg aussehen kann, welche Formate und Organisierungsformen sinnvoll sind und konkrete Pläne zu schmieden.

Offenes Treffen