Alfred Sohn-Rethel erhielt 1931 eine Stelle beim Mitteleuropäischen Wirtschaftstag in Berlin, wo er Gelegenheit hatte, die Strategien des Großkapitals in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus aus der Nähe zu untersuchen. Der im Ca Ira Verlag erschienene 2. Band der Werkausgabe umfasst die in dieser Zeit entstandenen Analysen, die vor allem im Deutschen Volkswirt und den Deutschen Führerbriefen veröffentlicht wurden. Ergänzt werden sie durch die Texte, mit denen Sohn-Rethel nach 1937 den Kontakt zu dem englischen Politiker und Journalisten Wickham Steed herstellte. Erst 1973 hatte Sohn-Rethel dann Gelegenheit, einen Teil dieser Aufzeichnungen unter dem Titel Ökonomie und Klassenstruktur des deutschen Faschismus zu veröffentlichen. Sie stehen in der Fassung der revidierten Ausgabe von 1992 unter dem Titel Industrie und Nationalsozialismus im Mittelpunkt von Band 2. Sie werden durch unveröffentlichte Texte aus den 1930er Jahren und Veröffentlichungen aus der Nachkriegszeit ergänzt, die sich der Wirtschaftspolitik im Dritten Reich widmen.
Nach siebenjähriger Arbeit, im Sommer 1978, stellt Harun Farocki (1944-2014) Zwischen zwei Kriegen fertig, „eine Eigenproduktion aus Mitteln der Beteiligten“ (H. F.). Uraufgeführt wurde der Film im Rahmen der Duisburger Filmtage 1978. „Der diskursive, essayistische Spielfilm wird zu einer Untersuchung der ökonomischen Ursachen des Faschismus und der selbstzerstörerischen Kräfte des auf größtmögliche Effizienz angelegten Kapitalismus. Der Film ... kann bei allen erzählerischen Anteilen ebenso gut als die Verfilmung einer Theorie des Soziologen Alfred Sohn-Rethel verstanden werden“ (Volker Pantenburg).
Der Film wird ausschnittweise gezeigt und der Band vorge- stellt von Jens Peter von der Antifa D-Day Duisburg.
Um 20 Uhr in der Laterna Magika, Günterstalstr. 37