Wie kommt es, daß wir die Ablehnung des Islam als „rassistisch“ wahrnehmen – nicht jedoch die Ablehnung des Christentums? Daß wir rassistische Ressentiments gegen Türken oder Araber Islamophobie nennen, Ressentiment gegen christliche Nigerianer jedoch nicht Christentumophobie? Warum waren die Demonstranten des arabischen Frühlings für uns in erster Linie „Moslems“, die Demonstranten der Occupy-Bewegung aber nicht „christlich“? Warum reden wir, wenn wir vorgeben über den Islam zu reden, über alles mögliche andere (Terrorismus, Migration, Integration) – nur nicht über den Islam? Und: was sagt uns unser (Nicht-)Reden über den Islam über unsere eigene Beziehung zur Religion?
Es spricht Sama Maani, Schriftsteller und Psychoanalytiker (Wien). Zahlreiche Publikationen in deutschsprachigen und iranischen (Literatur-)Zeitschriften und Anthologien, bei Drava erschienen Ungläubig, Roman (2014), und Respektverweigerung. Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht (2015).
Um 20 Uhr in der Laterna Magika, Günterstalstr. 37