KuCa

Höllentalstraße 2
79117 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Anmeldung* bitte per e-Mail: <gegenmassnahme [at] riseup.net>
/Wenn ihr nicht aus Freiburg kommt, dann schreibt das bitte dazu, damit
wir uns um einen Schlafplatz für euch kümmern können./

Wir versuchen das zu leisten, worauf die Soziale Arbeit leider viel zu
oft verzichtet: Eine Analyse darüber, wie die Themen der Sozialen Arbeit
– Armut, Gewalt, Verwahrlosung, usw…. – mit den bestehenden
gesellschaftlichen Verhältnissen zusammenhängen.Da die Soziale Arbeit
diese Zusammenhänge nur verkürzt thematisiert oder gar leugnet, ist sie
nicht in der Lage, das Scheitern ihrer Klientel in dieser Gesellschaft
als ein systematisches und notwendiges zu erklären.

Obwohl die meisten Sozialarbeiter_innen meist mit gut gemeinten Zielen
an ihr „Klientel“ herantreten, tritt – an Stelle einer Aufklärung über
die gesellschaftlichen Widersprüche – leider all zu oft die Aufforderung
zum Weitermachen, zum Anpassen und zur Selbstoptimierung. Die
betroffenen Menschen werden somit als hilfebedürftig und mängelbehaftet
definiert, ihnen wird – wenn auch oft ungewollt – systematisch die
Verantwortung für ihr Scheitern zugeschoben.

So werden tagtäglich „Komfortzonen verlassen“ und „Erfolgserlebnisse
generiert“, welche anschließend „erfolgreich in den Alltag transferiert“
werden. Man bekommt seine „Stärken betont“, die eigenen „Ressourcen
erforscht“, und wird mal so richtig „empowered“. Vollgetankt mit neuen
Durchhalteparolen wird dann das siebte Bewerbungstraining absolviert.

Damit wird den betroffenen Menschen von der Sozialen Arbeit einiges
angetan. Sie werden aufgefordert – nicht selten auch gezwungen – sich
vergebens abzustrampeln, nur um dann wieder ihre angebliche
Unzulänglichkeit erneut vor Augen geführt zu bekommen. Es wird das Bild
erzeugt, dass die Welt voller Chancen wäre und diese nur genutzt werden
müssten. Alles was es bräuchte, ist nur mehr Selbstbewusstsein und die
richtige Einstellung.

Nicht mal sich selbst tun Sozialarbeiter_innen damit etwas Gutes:
Burnout, ständige Überstunden und Magengeschwüre sind allseits bekannte
Phänomene.Die mangelhafte Beschäftigung mit den Ursachen des Elends
führt vielfach zur Idee, es bräuchte nur neue Theorien und eine
verbesserte Praxis: Noch mehr Kooperationstreffen, noch mehr
Fortbildungen und noch mehr Supervision. Und die immerwährende Suche
nach „neuen Impulsen“ und „innovativen Ansätzen“.

Die Workshopleiter arbeiten in unterschiedlichen Feldern der Praxis,
Forschung und Lehre der Sozialen Arbeit und sind bei den Gruppen gegen
Kapital und Nation <http://gegner.in&gt; organisiert.

/Veranstaltet von: Gruppe Gegenmaßnahme, Referat für Politische Bildung
der PH Freiburg, Gruppen gegen Kapital und Nation
<https://gegen-kapital-und-nation.org/event/na-dir-werd-ich-helfen-2tage…

2-Tages-Seminar zur Kritik der Sozialen Arbeit