Vortrag: Gilt in der Anarchie die Strassenverkehrsordnung?
Anarchie ist Chaos und Terror? Unsinn! Anarchie ist eine egalitäre,
solidarische Gesellschaft ohne Chef und Staat.
Anarchistinnen und Anarchisten wollen den freiheitlichen Sozialismus
realisieren.
Die Vielfalt des Anarchismus auch in Deutschland lässt sich gut anhand
seiner Mediengeschichte aufzeigen. In den letzten 150 Jahren sind
unzählige schwarz-rote Sternschnuppen, aber auch langlebige und
einflussreiche libertär-sozialistische Zeitschriften entstanden. Seit
1968 gibt es in der Bundesrepublik einen „neuen Anarchismus“. Auch die
DDR hatte jenseits der staatstragenden Parteilinie ihre libertäre Bewegung.
Anhand von Anschauungsmaterial wird in die Geschichte und Gegenwart des
Anarchismus und seiner Presse eingeführt, mögliche Perspektiven einer
Gesellschaft ohne Chef und Staat werden zur Diskussion gestellt.
Der Referent *Bernd Drücke* hat zum Thema „Libertäre Presse in Ost- und
Westdeutschland“ promoviert und ist seit 1998 Koordinationsredakteur der
seit 1972 als „Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose
Gesellschaft“ erscheinenden Graswurzelrevolution. Er ist Autor u.a. von
„Zwischen Schreibtisch und Straßenschlacht? Anarchismus und libertäre
Presse in Ost- und Westdeutschland“, „ja! Anarchismus. Gelebte Utopie im
21. Jahrhundert“ und „Anarchismus Hoch 2“ (Karin Kramer Verlag).