Regie: Werner Herzog Buch: Werner Herzog, Bob Ellis Kamera: Jörg Schmidt-Reitwein Musik: Wandjuk Marika Darsteller: Bruce Spence, Wandjuk Marika, Roy Marika Produktion: D/ AUS, 1985 Länge: 96 min. Fassung: 35 mm, Dt. OV
In der endlosen und kargen Wüste Australiens sprengt und bohrt die "Mining Company". Ein menschliches Vernichtungswerk das auf der Suche nach Uran ist; deshalb wird die Erde aufgewühlt und stumpfsinnig ausgebeutet. Was für die Minenarbeiter nur einen weiteren Arbeitsplatz darstellt, ist für die Ureinwohner heiliges Land – der Ort, wo die grünen Ameisen träumen. Werden sie geweckt oder gestört, so der Mythos, verlassen sie das Land und das Ende der Welt nähert sich. Die Botschaft: Wer die Erde zerstört, der zerstört die Welt. Die Ureinwohner stellen sich somit gegen den Herrschaftsanspruch des Kapitalismus und verteidigen ihr heiliges Land. Sie setzen sich auf den Boden, versperren den Bauarbeitern den Weg. Aber die Ökonomie kennt kein Verständnis für Träume und Mythen und die "wilden" Ureinwohner finden vor Gericht kein Gehör.
Obwohl mit ideologischen Hintergrund gedreht, stellt Herzog wie in seinen meisten Filmen rätselhafte Lebewesen dar. Nicht nur die Ameisen, auch die Weißen und deren Maschinen entwickeln sich in Wo die grünen Ameisen wohnen zu mythologischen Figuren. Es wird aufgearbeitet, dass Kolonialismus im Grunde nicht verteidigt werden kann und die Frage danach gestellt, wieso es dennoch immer wieder passiert. Der Film beleuchtet auch das Zusammenspiel zwischen der Natur und dem Menschen. Dabei wird das Fazit des Films sehr schnell klar: "Wir besitzen nicht das Land, das Land besitzt uns."