KGII, HS2006

Regie&Buch: Werner Herzog Kamera: Peter Zeitlinger Musik: Popol Vuh Darsteller: Klaus Kinski, Werner Herzog, Claudia Cardinale, Thomas Mauch Produktion: D/ GB/ USA, 1999 Länge: 95 min. Fassung: 35 mm, Dt. OV

Die Zusammenarbeit von Klaus Kinski und Werner Herzog ist wohl eine der berühmt-berüchtigsten im ganzen deutschen Kino. Herzog der visionäre Autorenfilmmacher, Kinski sein Alter Ego und Schauspiellegende. Beide Vorzeige-Exzentriker – wenn auch beide auf eine andere Art und Weise – waren nach fünf gemeinsamen Filmen so zerstritten, dass sich ihre künstlerischen Wege trennten. Ein versöhnlicher Herzog zieht dann 1999 mit seiner Dokumentation Mein liebster Feind Bilanz über das Regisseur-Darsteller-Verhältnis der beiden Filmlegenden. Gezeigt werden dabei Szenen und Outtakes aus allen fünf gemeinsamen Filmen. Dafür bereist Herzog noch einmal die prägnantesten Drehorte und erzählt von der unglaublichen Explosivität, die die Zusammenarbeit der beiden Künstler auszeichnete. Er zeichnet Kinski als komplett Wahnsinnigen und stellt seine Unberechenbarkeit und seine cholerischen Wutausbrüche dar. Doch Herzog selbst gewährt tiefe Einblicke in seine eigene Seele. Die eines von absoluter Perfektion besessenen Regisseurs: Immer deutlicher werden die Machtkämpfe und Eitelkeiten der beiden Stars und wer hier am Ende der Gute und wer der Böse war, muss jeder für sich entscheiden. Dass zwischen den beiden jedoch eine wahre Hassliebe entstand, verdeutlicht Mein liebster Feind besser als jedes Interview der beiden.

Auf die Frage hin, warum sie denn zusammenarbeiten, erwiderte Klaus Kinski: »Weil er verrückt ist, genauso wie ich.«

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