Originaltitel: Encounters at the End of the World
Regie&Buch: Werner Herzog Kamera: Peter Zeitlinger Musik: Henry Kaiser, David Lindley Darsteller: Scott Rowland, Stefan Pashov, Kevin Emery, Samuel S. Bowser Produktion: USA, 2007 Länge: 99 min. Fassung: BluRay, En. OmU
Auf Einladung der amerikanischen National Science Foundation begibt sich Werner Herzog zur Forschungsstation McMurdo in der Antarktis. Dabei trifft er auf Menschen, die ihr Leben der Forschung gewidmet haben. Abgeschnitten von der Außenwelt leben diese knapp 1000 Männer und Frauen unter extremsten Bedingungen. Mit beeindruckenden Naturaufnahmen und skurrilen Porträts der Bewohner schafft es Herzog, den ungewöhnlichen Alltag in der Forschungsstation greifbar zu machen. Hochinteressante Charaktere werden vorgestellt, von denen fast jeder einzelne einen eigenen Film wert gewesen wäre. Außerdem trifft der Zuschauer auf einen Pinguin, der dem Wahnsinn verfallen ist und dem Tod entgegentritt: Diese Szene brennt sich ins Gedächtnis wie keine andere und schafft es einer der schönsten und berührendsten Herzog-Filmmomente zu werden.
Einmal mehr haben Herzog und insbesondere Kameramann Peter Zeitlinger einen bildlich atemberaubenden Film geschaffen. Herzogs Blick für Exzentrik und Sonderbarkeiten finden sich auch in dieser Dokumentation wieder: Diesmal ist er dafür aber sprichwörtlich bis ans Ende der Welt gereist. Die Faszination an der Eigenartigkeit und Schönheit dieser uns fremden Welt befällt auch den Zuschauer. Begleitet wird das Ganze durch die gewohnt trockene und fatalistische Off-Stimme Herzogs, der somit selber zu einem verschrobenen Protagonisten wird.
Übrigens: Durch die Antarktis-Dokumentation hat Herzog nun ganz offiziell auf allen sieben Kontinenten der Erde gedreht.