Originaltitel: Wild
Regie: Jean-Marc Vallée Buch: Nick Hornby Kamera: Yves Bélanger Darsteller: Reese Witherspoon, Laura Dern, Thomas Sadoski, Keene McRae Produktion: USA, 2015 Länge: 115 min. Fassung: DCP, En. OmU
Was tun, wenn man keinen Ausweg mehr sieht? Aussteigen und einen komplett neuen Weg beschreiten ist für Cheryl Strayed (RW) die Antwort. Ihr Weg ist 2000 km lang und führt durch die Wildnis der kalifornischen Berge auf dem Pacific Crest Trail. Cheryl ist mit den komplizierten Verhältnissen zu ihrer Mutter Bobbi (LD) und ihrem Mann Paul (TS) an einem toten Punkt angekommen. Ihr bleibt nur, einer spontanen Eingebung zu folgen und der Hoffnung nachzugeben, dass sie auf der Wanderung zu sich selbst zurückfindet. Ohne Vorkenntnisse und mit zu viel Gepäck begibt sie sich auf einen steinigen Weg...
Jean-Marc Vallées (Dallas Buyers Club) intensiver Film basiert auf dem Buch der realen Cheryl Strayed und schafft es, der zentralen Figur genug Raum zu geben, so dass man gegen Ende meint sie wirklich zu kennen, mit all ihren Ecken und Kanten. Die Reise durchs Land wird dadurch auch zu einer Reise ins Ich, auf angemessen unkonventionelle Weise erzählt. Die Bilder dazu sind großartig und bersten vor Lebendigkeit. Doch Wild ist vor allem Reese Witherspoons Projekt – sie brachte das Buch auf die Leinwand und sie spielt auf herausragende Art die Hauptfigur. Ihr und Vallée gelingt etwas Seltenes: Die Katharsis der Protagonistin wird zur eigenen; der Weg dahin ist mutig, aber auch sehr unterhaltsam.