Some of my best friends are German“, machte sich Eike Geisel gerne über das antisemitische Stereotyp lustig, demzufolge einige Juden zu den besten Freunden zählen. Eike Geisel war aber nicht nur ein unnachgiebiger Kritiker des deutsch-jüdischen Verbrüderungskitsches und der Entsorgung deutscher Vergangenheit, sondern machte als Historiker mit seinen Arbeiten u.a. über den jüdischen Kulturbund und das Berliner Scheunenviertel aufmerksam. Dieser Band versammelt Geisels große essayistische Arbeiten wie über den Antisemitismus des „anderen Deutschland“ und den Mythos vom Widerstand des 20. Juli. Klaus Bittermann referiert Eike Geisels wichtigste Thesen und ihren Entstehungszusammenhang.
Eike Geisel (1945-1997) war Soziologe, Buchautor, Journalist, Übersetzer, Kurator, Filmemacher und Historiker. Seine scharfen Essays und Polemiken lösten teilweise große Kontroversen aus. Er starb am 6. August 1997.
Es spricht Klaus Bittermann (Berlin), Verleger der Edition Tiamat, in der die politischen Essays von Eike Geisel erschienen sind. Er ist außerdem Buchautor, Journalist und schreibt für die tageszeitung und Tagesspiegel.