Literaturhaus Freiburg

Bertoldstr. 17
79098 Freiburg
Deutschland

„Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.“ Ronya Othmann sucht in ihrem Roman „Vierundsiebzig“ (Rowohlt, 2024) Worte für das Unaussprechliche, eine Form, um vom Genozid an der êzîdischen Bevölkerung durch den IS zu erzählen, der als „Ferman 74“ erinnert wird. Ihre Suche führt die Erzählerin an die Tatorte und Frontlinien, zu Überlebenden in
Flüchtlingscamps, in Wohnzimmer von Verwandten und in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Hinsehen, zuhören, Zeugnis ablegen. Bilder, Berichte, Erzählungen sammeln. Eine Verbindung herstellen zur eigenen Geschichte, zum Leben in der Diaspora, als Journalistin und Autorin in Deutschland. Ronya Othmanns Sätze sind klar und eindringlich – und stellen sich doch permanent selbst infrage: „Die Sprachlosigkeit liegt noch unter der Sprache, selbst wenn ein Text da ist.“ Über diese eindrückliche Suche nach Wahrheit, Identität und Worten spricht die Autorin mit ihrer Kollegin Ivna Žic.

Eine Veranstaltung des Literatursommers 2024 der Baden-Württemberg-Stiftung, www.literatursommer.de [4], mit freundlicher Unterstützung von INTA-Stiftung und Förderkreis Literaturhaus Freiburg e.V., in Kooperation mit Amica e.V.

DATUM: 16.5.2024, 19:30 Uhr

ORT: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17

EINTRITT: 9/6 Euro

Lesung und Gespräch in der Reihe "Ins Freie"