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KoKi

Urachstraße 40
79102 Freiburg im Breisgau
Deutschland

HAVE A NICE DAY

Eine Million Yuan sind eine Menge Geld, Xiao will davon seiner Freundin eine Schönheits-OP zahlen. Als er die Tasche voller Scheine klaut, setzt Mafiaboss Onkel Liu seinen besten Killer „Bohnenstange“ auf Xiao an. Doch auf der irrwitzigen Odyssee durch eine chinesische Stadt werden es immer mehr gierige Hände, die dem Geld hinterherjagen. Philosophierende Gangster, in die Jahre gekommene Auftragsmörder, vom Überlebenskampf ermüdete Männer und Frauen: Wer immer die Tasche gerade in der Hand hat, setzt alles daran, sie in Sicherheit zu bringen. Bis die Jagd ein absurdes Ende findet – über das Mao Zedong von den Banknoten herab nur milde lächeln kann …

HAVE A NICE DAY ist eine schwarze Komödie, deren lakonischer Humor wie ein Vergrößerungsglas für Lebensgefühle und gesellschaftliche Zustände im heutigen China wirkt. Liu Jian hat diesen Film fast im Alleingang in seinem Animationsstudio realisiert, eine Förderung durch die chinesischen Kulturbehörden war undenkbar. Wie heikel der Inhalt ist, zeigte sich bei der internationalen Premiere: Das weltweit wichtigste Animationsfilmfestival in Annecy lehnte den Film auf Druck der chinesischen Regierung ab, erst die Berlinale zeigte Rückgrat und nahm HAVE A NICE DAY als Wettbewerbsbeitrag ins Programm auf. Seither gewann der Film mehrere internationale Preise.

China 2017 / OmU / 77 Min. / Animationsfilm //
Regie und Buch:  Liu Jian //
Mi 07.02., 19:30 / Do 22.02., 22:00 //

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China im Fokus
Seit Jahrzehnten weist der chinesische Film eine beeindruckende Heterogenität und Formenvielfalt auf und erhält auf internationalen Festivals weltweit große Aufmerksamkeit. Wir präsentieren aktuelle chinesische Filme, die wir auf Festivals gesehen, und die uns beeindruckt haben. Sie erzählen mit großer Lust und präzisem Blick aufs Leben "kleine" und individuelle Geschichten. Die Annahme, dass der chinesische Film eindeutig ein Instrument für Indoktrinierung und Ideologie ist, lässt sich nur bedingt aufrechterhalten. Etliche chinesische Filmemacher*innen wie Wang Bing oder Jia Zhang-ke spüren gesellschaftliche Umwälzungen ihrer Zeit im Persönlichen und Alltäglichen und lassen sich nicht von der Politik einspannen.

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