Dokumentation Samstag 10.6. – 14:00 Uhr Deutschlandpremiere
Mama Bears
Daresha Kyi | USA 2022 | 90 min | engl. OF mit dt. UT
In vielen evangelikalen Gemeinden gilt Homosexualität als teuflische Sünde. Genau diese Vorstellung hatten lange Jahre auch Kimberley aus Texas, Sara aus Californien und Tenita aus Oklahoma.
Bis ihre Kinder sich ihnen gegenüber geoutet haben: als trans, schwul, lesbisch. Zunächst stürzte das die streng gläubigen Mütter in eine tiefe Krise, doch dann fand allmählich ein Umdenken statt. So wurde etwa Kimberley zur Kämpferin für ihre Tochter und zur unermüdlichen Aktivistin für Transrechte. Sie zieht durch das ganze Land, um gegen die „Bathroom Bill“ zu protestieren – ein Gesetz, das es ihrer Tochter in der Schule verbietet, auf das Mädchenklo zu gehen.
Durch das Engagement für ihre Kinder riskieren die Mütter aus ihren Glaubensgemeinschaften verstoßen zu werden, und dass Familie, Verwandte und bisherige Freund*innen sich von ihnen abwenden.
Einige Mütter haben sich zusammengetan und die „Mama Bears“ gegründet. Die Bärinnen geben sich gegenseitig Halt, Rat und Unterstützung. Was als kleine Chatgruppe begonnen hat, umfasst inzwischen weit über 30.000 Mitglieder, hat Ortsgruppen in fast allen Regionen der USA und die Bärinnen marschieren auf den Prideparaden mit.
Spielfilm Samstag 10.6. – 16:00 Uhr Deutschlandpremiere
You Can Live Forever
Sarah Watts, Mark Slutsky | Kanada 2022 | 96 min | engl. OF mit engl. UT
Dieses zarte Coming-of-Age-Drama zeichnet den Weg von Jaime, die nach einer Familienkrise zu ihrer Tante und ihrem Onkel zieht und sich an das Leben in einer Gemeinschaft der Zeugen Jehovas gewöhnen muss. Innerhalb dieser streng religiösen und dogmatischen Gruppe fühlt sie sich unwohl und eingesperrt.
Doch da gibt es noch Marike, die Tochter eines prominenten Ältesten. Die charmante junge Zeugin hat die Aufgabe, Jaime in den Alltag der Gemeinde und deren Regeln einzuführen. Die beiden verstehen sich schon auf den ersten Blick, knüpfen eine unerwartete Verbindung und beginnen eine geheime Beziehung.
Inspieriert wurde der Film durch Watts’ eigene Erfahrungen und Erlebnisse in einer Gemeinschaft der Zeugen Jehovas.
Spielfilm Samstag 10.6. – 18:00 Uhr
Venuseffekten
Anna Emma Haudal | Dänemark 2021 | 105 min, | dän. OF mit dt. UT
Liv ist Anfang 20 und lebt mit ihrer Familie und ihrem Freund Sebastian auf dem Land. Sie arbeitet in der Gärtnerei ihrer Eltern und geht regelmäßig mit ihrer Mutter zum Yoga. Zwar ist sie gerade zu Hause ausgezogen, dennoch scheint ihr Leben vorgezeichnet. Wenn es nach Livs Mutter geht, ist es bald Zeit für Enkelkinder.
Da steht plötzlich die pinkhaarige Andrea im Vulvakleid vor ihr und stellt Livs Leben auf den Kopf. Andrea ist laut, abenteuerlustig und chaotisch – alles, was Liv nicht ist. Vorübergehend ist Andrea in einem Wohnwagen auf dem Grundstück ihres Onkels untergekommen, wo sie meditiert und Musik aus Pflanzen macht.
Liv ist fasziniert von Andrea und deren Lebensstil. Als sie sich von Sebastian trennt, um mit Andrea zusammen zu sein, ersc hüttert ihre Ehrlichkeit die Familiendynamik auf unerwartete Weise.
Spielfilm Samstag 10.6. – 20:15 Uhr
Generation Tochter
Marielle Sjømo Samstad | D 2022 | 107 min | dt. OF mit engl. UT
Die Regisseurin und weitere Mitglieder des Filmkollektivs kommen nach Freiburg und stellen ihren Film vor.
Die 17-jährige Clara lebt seit Jahren zusammen mit ihrer Mutter Dagmar im Untergrund. Diese ist eine gesuchte ehemalige RAF-Terroristin und finanziert das Leben der beiden durch Überfälle. Als einer davon schiefgeht und sie fliehen müssen, ziehen sie mit Claras Co-Mutter Samira in ein Haus in Brandenburg.
Schon bald gerät das Leben der Drei in Gefahr: Ein korrupter BKA-Beamter ist ihnen auf den Fersen und erpresst sie, Überfälle auf migrantische Geschäfte in Neukölln zu begehen. Dann zwingen die Umstände Clara dazu, das Kommando zu übernehmen.
Sie nutzt ihre neu errungene Freiheit, um die weltoffene Großstadt und sich selbst zu entdecken. Bei einem nächtlichen Clubbesuch lernt Clara Aleyna kennen. Wie sich später herausstellt, steht deren Familie vor dem finanziellen Ruin, weil ihr Laden zuvor von Clara, Dagmar und Samira ausgeraubt wurde. Kann Clara sich aus der scheinbar ausweglosen Lage befreien, Aleyna die Wahrheit sagen und ihre Unabhängigkeit zurückgewinnen?
Entstanden ist der actionreiche Film in einem feministischen Filmkollektiv, das sich für mehr weibliche Sichtbarkeit vor und hinter der Kamera einsetzt.