Über 90.000 Ermordete und rund 28.000 Verschwundene wurden zwischen 1980 und 2000 Opfer des Bürgerkrieges zwischen der Guerilla-Organisation „Leuchtender Pfad“ gegen den peruanischen Staat, der mit ähnlicher Gewalt auf die Terrormethoden der Guerilla reagierte. Besonders betroffen war die indigene Bevölkerung in der Andenregion.
Der Dokumentarfilmer, Ethnologe, Künstler und Menschenrechtsaktivist Heeder Soto ist Sohn eines Verschwundenen. In VIENTOS Y MEMORIAS fragt er: Kann ein Sohn einer verschwundenen Person die Protagonist*innen des Bürgerkrieges in Peru konfrontieren, die den Tod verantworteten? Wer könnte – fast 40 Jahre nach dem Verschwinden – über das Schicksal seiner Verwandten Auskunft geben? Gibt es eine Möglichkeit, die Täter*innen ausfindig zu machen? Und schließlich: Kommen alle Protagonist*innen zu Wort? Heeder Soto bricht mit dem Erzählformat des herkömmlichen Dokumentarfilms und nähert sich auf assoziative Weise dem Thema Transitional Justice.
In Kooperation mit der Infostelle Peru
Peru, Deutschland 2022 / OmU / 77 Min.
Regie: Heeder Soto
Mi 29.03., 19:30 / Zu Gast: Filmemacher Heeder Soto