New York, Ende der Fünfzigerjahre: Der halb irisch-, halb italienischstämmige Ganove Henry Hill gerät noch als Jugendlicher in den Dunstkreis der lokalen Mafia, die ihm Schutz gewährt und in deren Reihen er allmählich zu Ansehen gelangt. Sein Mentor, Jimmy «The Gent» Conway (Robert De Niro), ist selbst halb Ire und deshalb trotz seines beachtlichen Leistungsausweises chancenlos, in den engeren, nur Mitgliedern mit rein sizilianischer Abstammung vorbehaltenen Kreis der «Familie» aufgenommen zu werden. Henrys und Conways Alltag ist deshalb mehrheitlich von schmutzigen kleinen Geschäften geprägt: Überfällen auf Lastwagen voller Zigaretten und Schnaps, Glücksspielen – und ab und zu einem Mord. Aufgrund seiner nicht ganz mafiakonformen Lebensweise gerät Henry immer wieder in Konflikt mit dem streng patriarchalischen Kodex der ehrenwerten Gesellschaft, bis er, mittlerweile drogensüchtig, nach einer Verhaftung zum ernsthaften Sicherheitsrisiko für die Mafia wird. Um dem sicheren Tod zu entgehen, stellt er sich als Kronzeuge der Anklage zur Verfügung und ist schließlich gezwungen, unterzutauchen ... Basierend auf Nicholas Pileggis Buch «Wise Guy», das die Geschichte des Gangsters Henry Hill schildert, zeigt «GoodFellas» die unspektakulären Seiten des Verbrechens: kleine, auf dreckige Deals abonnierte Ganoven, deren unkontrollierte Gewalttätigkeit den Geschäften der Bosse nur im Weg stehen. Martin Scorseses fulminant inszeniertes und formal einzigartiges, allerdings ziemlich gewalttätiges Meisterwerk gilt deshalb als Streifen, der die Mafia entglorifiziert hat – denn wo Geld und Gewalt regieren, werden alle menschlichen Beziehungen wie durch ein Krebsgeschwür korrumpiert und zerstört.
USA 1989/90 / OmU / 145 Min.
Regie: Martin Scorsese // mit Robert De Niro, Ray Liotta, Joe Pesci, u.a.