New York in den 1970er-Jahren: Der ehemalige Buchmacher Sam «Ace» Rothstein (Robert De Niro) gilt als einer der besten professionellen Spieler aus der jüdischen Gemeinde. Seine vorsichtige Zurückhaltung, sein stupendes Können sowie seine Ehrerbietung gegenüber den Bossen empfehlen ihn bei der Mafia, die Rothstein zum Manager eines ihrer Casinos in Las Vegas macht. Eine Entscheidung, die sich auszahlt, denn «Ace» wacht ebenso umsichtig wie skrupellos über seine Geschäfte, spürt instinktiv, welches die einträglichsten Standorte für die Spielautomaten sind, und kennt aus eigener Erfahrung sämtliche Tricks der Spieler. Auch seine Ehe mit dem attraktiven Ex-Callgirl Ginger (eindrücklich: Sharon Stone) scheint zu klappen, obwohl ihm diese deutlich zu verstehen gibt, dass sie ihn einzig des Geldes wegen geheiratet hat. Für Probleme sorgt vor allem Rothsteins Jugendfreund Nicky Santoro (Joe Pesci), ein cholerischer Killer, der für die lokalen Mafiabosse die Drecksarbeit erledigt, aber wegen seiner unberechenbaren Gewaltausbrüche selbst zum Sicherheitsrisiko wird. Mit «Casino» gelang Martin Scorsese ein ebenso minutiöses Porträt der Spielerstadt Las Vegas wie ein eindrückliches Lehrstück über die Zusammenhänge von Geld, Stolz, Macht und Gier. Ein perfekt fotografiertes, vor virtuosen filmischen Einfällen strotzendes Mafia-Epos im Stil von GOODFELLAS, in dessen Mittelpunkt die gewalttätige Geschichte zweier bester Freunde und der Frau zwischen ihnen steht.
USA 1995 / Regie: Martin Scorsese / OmU / 178 Min.
Mit Robert De Niro, Sharon Stone, Joe Pesci, James Woods u.a.