«Ein schlafloser, einzelgängerischer Vietnam-Veteran übernimmt in New York Nachtschichten als Taxifahrer und ist ebenso fasziniert wie abgestoßen von der Verruchtheit der nächtlichen Großstadt. Nachdem sein Werben um eine kühle Wahlkampfhelferin am Klassenunterschied gescheitert ist, steigert er sich in den Wahn, etwas gegen den allgegenwärtigen Schmutz unternehmen zu müssen. Er rüstet sich für einen blutigen Kreuzzug.
Scorseses endgültiger Durchbruch zur Autorschaft und ein Schlüsselfilm des Neuen Hollywood, der das heruntergekommene New York der siebziger Jahre und die amerikanische Befindlichkeit nach Vietnam in Bilder und Töne von hypnotischer, zeitloser Intensität fasste. In Michael Chapmans Zeitlupenaufnahmen zu Bernard Herrmanns unterkühltem Jazzscore erscheinen die dampfenden U-Bahn-Schächte, die regennassen Straßen und das pulsierende Treiben um den Times Square traumhaft entrückt; in De Niros Spiel findet sich noch jene magische Mischung von Bubenhaftigkeit und Melancholie, die später zunehmender Härte weichen wird. Alles unterstreicht die Isolation und die verschobene Wahrnehmung dieses Antihelden, der – in Realität oder nur in der eigenen Fantasie? – als uramerikanischer Racheengel und Held endet.» (Andreas Furler)
USA 1976 / OmU / 113 Min.
Regie: Martin Scorsese
Mit Robert De Niro, Jodie Foster, Albert Brooks, Harvey Keitel, Cybill Shepherd, Peter Boyle, Martin Scorsese, Leonard Harris