ZIGEUNER SEIN / Schweden 1970 / Regie: Peter Nestler / 47 min / OmU
Das Koki zeigt in Kooperation mit der Aven Kulturinitiative am Holocaust-Gedenktag den Dokumentarfilm "Zigeuner sein" des bekannten Dokumentarfilmemachers Peter Nestler. Er zeigt das Trauma der Überlebenden und ist einer der ersten Filme, die sich mit dem Genozid an den Sinti und Roma, seiner Nicht-Thematisierung und dem Fortwirken des Antiziganismus im Nachkriegs-Deutschland und in Österreich beschäftigen. In ebenso beeindruckenden wie berührenden Interviews hält er die Erinnerungen der Überlebenden filmisch fest.
Jahrzehntelang hat die deutsche Nachkriegsgesellschaft diesen Völkermord verdrängt und verleugnet. Erst am 27. Januar 2011 durfte neben Vertretern anderer Opfergruppen auch ein Sinto am Holocaust-Gedenktag vor dem Bundestag sprechen. Wie in der Politik wurde dieser andere Völkermord auch von der Wissenschaft jahrzehntelang weitgehend ignoriert. Bis heute ist dieser Teil der deutschen Geschichte kaum im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert, wird der Genozid an den Sinti und Roma etwa in Schulen und Medien allenfalls am Rande behandelt.
Begrüßung und Moderation des Abends: Anita Reili Reinhardt (Gründerin der Aven Kulturinitiative) und Neriman Bayram. Nach dem Film veranstalten wir in Andenken an die Opfer ein Konzert mit den Musikern:
Angelo Brand (Solo Gitarre)
Bobeye Reinhardt (Kontrabass)
Magnio Loeffler (Rhythmus Gitarre)
Rodolfo Lehnebach (Geige)