Woher kommt die Kraft, mit der Menschen Geschichte schreiben? Können wir sie erneut aufbringen?
Fünf Menschen, die an überwältigenden gesellschaftlichen Umbrüchen beteiligt waren, ringen gemeinsam mit den Autor:innen des Films um Antworten. Wir wollen ihn aufspüren, diesen Punkt, an dem Menschen beginnen zu kämpfen: Wann entscheidet sich jemand, Normalität und Sicherheit aufzugeben, mehr oder weniger alles hinter sich zu lassen und das Unmögliche zu versuchen?
Protagonist:innen, Filmschaffende und Publikum ergründen in diesem Film die Verwandlung von normalen Menschen zu großen Held:innen, vom einzelnen Aufbegehren zur großen Revolte, von einer bloßen Idee zum historischen Fortschritt. Getrieben von Fragen, Zweifeln und Visionen, streift ein essayistisches Voiceover durch wilde Bilderwelten, durch die Glücksversprechen der Moderne und den Untergang großer sozialer Bewegungen;… erstarrt im Angesicht übermächtiger Feinde, durchlebt Widerstand, Scheitern und Neuanfang. Doch wir werden auch aufgefangen von den inspirierenden Geschichten unserer fünf Protagonist:innen:
Eine von ihnen ist Shahida Issel aus Südafrika. Der lebenslange politische Kampf hat die Güte in ihren Augen nicht verschwinden lassen. In der Küche ihres bescheidenen Häuschens, in einem Arbeiterviertel von Kapstadt, erinnert sie sich an den langen Kampf gegen das Apartheidregime, die erschütternden Rückschläge, die kleinen und großen Siege. Bis heute lebt sie für ihre Ideale, fühlt sich verbunden mit den Aktivist:innen von BlackLivesMatter in den USA, oder dem feministischen Aufstand in Lateinamerika. Letzterer wurde von der Chilenin Camila Cáceres mitorganisiert. Camila senkt ganz leicht den Kopf, wenn sie sich an ihre brutale Familie erinnert, an eine harte Jugend, die sie mit vielen in den Vororten von Santiago teilt. Die Organisierung der Proteste, an denen Hunderttausende teilnahmen, war für sie wie ein Erwachen aus einem langen Dämmerschlaf.
Die fünf Protagonist:innen haben vormals unvorstellbares erreicht – ob im Kampf gegen die Terrormiliz IS, gegen autoritäre Staaten, Rassismus oder den Klimawandel; Ob mit Massen-Protesten, Aktionen aus dem Untergrund, oder dem Aufbau von etwas Neuem; In Europa, Afrika, Nord- oder Südamerika – ihre Geschichten sind über alle Grenzen, über Raum und Zeit hinweg verbunden. Die Kraft, mit der sie ihr altes Leben für ihre Ideale zurückließen, ist auch eine Antwort auf die großen Fragen unserer Zeit.
Die Filmemacher:innen sind Teil eines Kollektivs, das seit 10 Jahren verschiedenste Proteste und Bewegungen mit der Kamera begleitet. Das Vertrauen, das sie sich so erarbeitet haben, ermöglicht ihnen einzigartige Zugänge zu politischen Akteuren. Ihre Onlineformate und Reportagen erreichen regelmäßig einige zehntausend Menschen in den Sozialen Medien. Ihren Dokumentarfilm „Hamburger Gitter“ (2018) sahen sich 35.000 Menschen im Kino und über 150.000 online an. Ein Vorteil ihres langjährigen Onlinejournalismus: Sie kennen ihr Publikum gut und wissen um das tiefe Verlangen, nach ganz bestimmten Geschichten, voll Inspiration und Stärke. Denn soziales Engagement ist immer geprägt von politischen Hoffnungen, Zweifeln, Niederlagen und der drängender werdenden Frage, wie eine bessere Welt möglich ist. Der Essay-Teil des Films spiegelt diese Erfahrungen. In Verbindung mit den fünf Geschichten über erfolgreiche politischen Kämpfe, kann der Film Kraft verleihen und helfen sich gegen den stets drohenden Pessimismus zu stemmen.
RISE UP ist ein brennendes Plädoyer für die Möglichkeit einer besseren Welt!
Film vom leftvision Kollektiv
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