Goethe Institut

Eine spanisch- und deutschsprachige Lesung mit Dory Sontheimer (Barcelona) im Foyer des Goethe Instituts Freiburg, Wilhelmstr. 17

Erst nach dem Tod ihrer Mutter erfährt Dory Sontheimer (geboren 1946), dass sie aus einer jüdischen Familie stammt und ihre Eltern 1934 nach Barcelona emigriert waren, um dem mörderischen Antisemitismus im nationalsozialistischen Deutschland zu entgehen. In ihrem Elternhaus findet Dory Sontheimer eine Kiste mit Briefen und Dokumenten. Sie offenbaren den Schrecken der Verfolgung und die vergeblichen Versuche ihrer Eltern, auch für Dorys Großeltern, die noch in Freiburg lebten, Exil zu finden.
Eduard und Lina Heilbrunner und deren Vater Abraham Levi wurden am 22.Oktober 1940 aus ihrer Wohnung in der Moltkestr. 40 verhaftet und nach Gurs deportiert. Abraham Levi starb in einem Nebenlager von Gurs, die Großeltern wurden 1942 in Auschwitz ermordert.
Diese Geschichte erzählt Dory Sontheimer und dokumentiert mit den Briefen zwischen Freiburg und Barcelona aus „las siete Cajas“ den Auschluss der Freiburger Juden aus dem täglichen Leben. Ihr Buch ist aber auch eine Auseinandersetzung mit dem Umstand, dass ihre Eltern ihr jüdisch sein im Franco-Faschismus nicht nur nach Außen geheim hielten, sondern auch ihrer Tochter nie den wirklichen Grund für ihre Flucht nach Spanien enthüllten. Eine Erfahrung, die Dory Sontheimer mit vielen europäischen Jüdinnen und Juden aus ihrer Generation teilt.

Es lesen Dory Sontheimer und Natalia Herrera
Musik: Gilead Mishoy, Klavier
Im Gespräch mit der Autorin: Verónica Köhler

Lesung - Zum Gedenken an die Deportation der Freiburger Jüdinnen und Juden am 22./23. Oktober 1940
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